Tour de France live: Startschuss in Florenz, erstes Treffen der großen Vier (2024)

Am Samstag fällt im italienischen Florenz der Startschuss zur 111.TourdeFrance. Erstmals treffen die großen Vier aufeinander. Ein Deutscher soll Superstar Tadej Pogacar zu Gelb verhelfen.

Tour de France, 1. Etappe: Von Florenz nach Rimini

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Superstar Tadej Pogacar hatte keine Zeit zu verschwenden. Kaum in Florenz angekommen, scheuchte er auch schon sein Team um den deutschen Edelhelfer Nils Politt zur Streckenbesichtigung nach Rimini.

Schließlich hat der slowenische Ausnahmekönner ein großes Ziel: Als erster Radprofi seit Marco Pantani vor 26 Jahren will Pogacar das Double ausTourdeFranceund Giro d'Italia gewinnen.

In Florenz treffen sich erstmals die großen Vier

Dass es bei der am Samstag in Italien beginnenden 111. Frankreich-Rundfahrt dabei zum ersten großen Kräftemessen der Fantastischen Vier (Pogacar, Titelverteidiger Jonas Vingegaard, Weltmeister Remco Evenepoel und Ex-Giro-Sieger Primoz Roglic) kommt, gibt dem ehrgeizigen Vorhaben einen besonderen Anstrich.

Politt, der seit dieser Saison bei UAE im Pogacar-Team fährt, ist von einem Triumph seines Kapitäns überzeugt: „Er sieht fit aus, wenn ich ihn so angucke. Beim Giro hat er gezeigt, dass er in einer anderen Liga fährt“, sagte der Kölner.

Und Pogacar, der nur 34 Tage nach seinem Triumph beim Giro seine nächste Mission in Italien startet, schickte gleich mal eine Warnung an die Konkurrenz: „Ich denke, dass es unglaublich wird. Ich habe den Eindruck, dass ich mich noch verbessert habe.“

Fragezeichen hinter Titelverteidiger Vingegaard

Noch besser? Mit fast zehn Minuten Vorsprung und insgesamt sechs Etappensiegen beherrschte der 25-Jährige im Mai den Giro, wo allerdings die ganz großen Rivalen fehlten. Das ist nun anders, wenngleich hinter Titelverteidiger Vingegaard noch ein großes Fragezeichen steht.

Seit seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt am 4. April, als der Däne mehrere Rippenbrüche, eine Lungenquetschung und einen Pneumothorax erlitt, hat er kein Rennen mehr bestritten.

Erste Woche: Anstieg auf den 2642 Meter hohen Col du Galibier

„Ich bin der Titelverteidiger, und ich bin entschlossen, den Status in diesem Sommer zu verteidigen“, kündigte der Sieger von 2022 und 2023 an. Dass es aber gleich in der ersten Woche der 3498,3 Kilometer langen Rundfahrt mit schweren Etappen in Italien, der Kletterpartie zum 2642 Meter hohen Col du Galibier, einem schweren Einzelzeitfahren und einer Gravel-Etappe ordentlich zur Sache geht, gefällt dem Vingegaard-Team gar nicht.

„Wir hätten es lieber sanfter gehabt“, sagte Teammanager Merijn Zeeman: „Wir kämpfen darum, dass sich alles am letzten Tag entscheidet.“

ErstmalsTour-Finale in Nizza

Am letzten Tag endet dieTourmit einem Einzelzeitfahren von Monaco nach Nizza. Das hatte es seit 1989 nicht mehr gegeben, als der Franzose Laurent Fignon auf den Champs Élysees in einem Herzschlagfinale gegen den Amerikaner Greg Lemond noch den Gesamtsieg um acht Sekunden verspielte. Auf einTour-Finale in der französischen Hauptstadt müssen die Radprofis wegen der bevorstehenden Olympischen Spielen erstmals auch verzichten.

Im letzten Jahr hatte Vingegaard mit 7:29 Minuten Vorsprung Paris erreicht. Letztes Jahr sei er im Zeitfahren mental eingebrochen, räumte Pogacar ein. Er sei damals nach seinem Sturz im Frühjahr nicht bei 100 Prozent gewesen. Dieses Mal herrschen umgekehrte Vorzeichen.

Der Druck also bei Pogacar, den Jan Ullrich bereits als „Eddy Merckx unserer Zeit“ beschreibt? „Diamanten werden unter großem Druck fabriziert“, sagte Pogacar scherzhaft der französischen Zeitung „L'Équipe“. Die Zeit sei gekommen, um das Double in Angriff zu nehmen.

Startschuss für Red Bull

Einer, der auch etwas dagegen hat, ist sein Landsmann Roglic. Mit dem Know-how des neuen Topsponsors Red Bull, der beim deutschen Bora-hansgrohe-Team eingestiegen und am Mittwoch vorgestellt worden ist, soll das Trauma von 2020 besiegt werden. „Man kann die Ergebnislisten nicht umschreiben. Vielleicht gibt es irgendwann mal eine Revanche. Viel Zeit hat er nicht mehr. In fünf Jahren ist es zu spät. Man kann schon sagen: Jetzt oder nix“, sagte Teamchef Ralph Denk.

Vor vier Jahren war Roglic am vorletzten Tag der scheinbar sichereTour-Sieg von Pogacar noch entrissen worden. Nun soll es im blauen Trikot mit den roten Bullen auf der Brust noch gelingen.

„Das ist ein schönes Trikot, um in dieTourzu starten, aber ich hoffe, dass ich sie mit einem Gelben beende“, sagte der 34-Jährige bei der Präsentation am Mittwoch in Salzburg.

Von Gelb träumt auch Evenepoel. Das Wunderkind aus Belgien hat in jungen Jahren schon große Erfolge eingefahren: Straßen-Weltmeister und Vuelta-Sieger 2022, WM-Zeitfahr-Champion 2023 und diverse Klassiker-Siege. Aber reicht es für den 24-Jährigen auch gegen die Besten der Besten bei derTour? In den letzten Tagen habe er extra noch Gewicht verloren, so Evenepoel.

Das Original zu diesem Beitrag "Start in Florenz: Ein Deutscher soll Topstar Tadej Pogacar zu Gelb verhelfen" stammt von radsport-news.com.

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